(...)
So, und jetzt bräuchte ich noch ...? – Ja, Du bist doch ein Idiot, schießt es mir plötzlich durch den Kopf, Du hast doch (noch) überhaupt kein Geld dabei !!! Ja, tatsächlich. Obwohl ich es ja beim Losgehen von zu Hause fest in meinem Kopf verinnerlicht zu haben glaubte, hat es mich beim Gang entlang der Hausfassade des bonus doch schnurstracks in den Supermarkt hinein gezogen – ohne an das noch fehlende Geld zu denken! Oder waren daran etwa die „Mädels“ schuld? Die hatten durch ihr provokantes Zustellen des Eingangs zum bonus meine Gedanken in dem Moment wohl irgendwie von der Bank weg und hin zum Supermarkt verschoben. Na, so was. Das ist mir, glaube ich, auch noch nicht passiert!
(...)

[Zitat von Seite 68]

(...)
Gut, wie üblich bei Milch, so greife ich auch heute nach der Hausmarke, das ist hier im tengelmann offensichtlich wirklich die Marke „A&P“ – Sie wissen schon: attraktiv und preiswert. Ich nehme wieder eine H-Vollmilch, also genau gesagt dieses Mal eben zwei, und wieder die mit 3,5 % Fett (wie gut, dass ich nicht auf die schlanke Linie achten muss). Die Milch scheint mir vom Preis her, mit 68 Cent den Liter, allerdings hier ziemlich genau gleich viel zu kosten wie in den anderen Supermärkten auch. Ob die sich untereinander absprechen? Oder gegenseitig ausspionieren? Zumindest scheint mir beim Kauf von Milch für den Verbraucher kein „Schnäppchen“ drin zu sein; die können Sie wirklich da kaufen, wo Sie sowieso gerade sind – oder etwa nicht?
(...)

[Zitat von Seite 79]

(...)
So, meine leeren Weinflaschen bin ich dann auch erfolgreich losgeworden. Und die 8 Cent „Verlust“, die ich mir durch das Wegwerfen der Pfandflaschen eingehandelt habe, jucken mich wirklich nicht. Bei dieser Feststellung fallen mir komischerweise gerade Medienberichte ein, dass manche Leute – also auch bei uns in Deutschland – sich vorgeblich mit Sammeln und dem Einlösen von Pfandflaschen ein nettes „Zubrot“ dazuverdienen sollen. Die dürften sich dann aber wohl auf andere als Weinflaschen spezialisiert haben, die ja wie gesagt nur 2 Cent Pfand pro Flasche einbringen. Bierflaschen zum Beispiel, die bringen schon 8 Cent das Stück. Die löse auch ich deswegen immer ein; aber auch weil die ja recht klein und damit halbwegs leicht (zum Tragen) sind.
(...)

[Zitat von Seite 85]

(...)
Ich hatte Glück! Die restlichen Maccaroni waren wirklich noch so viel, dass sie zusammen mit den Tomaten aus der Dose nicht nur für Sonntag, sondern sogar noch für heute zum Mittagessen gereicht haben. Und ich hatte das Ganze noch sehr würzig „verfeinern“ können mit zwei Scheiben von dem Scheibletten-Schmelzkäse. Dieser Allgäuer Schmelzkäse vom bonus hatte mir pur, das heißt auf Brot, eh nicht sonderlich geschmeckt. Die Scheiben waren ziemlich „labberig“ und waren kaum als Ganzes aus den Folientaschen heraus zu bekommen; außerdem schmeckte der Käse irgendwie nach nichts, nur ordentlich nach Salz. Das war mir aber für die Nudeln mit Tomaten gerade recht. Und der Nährwert dieses Mittagessens von gestern und heute war durch den Schmelzkäse ja auch deutlich gesteigert. Das ist wichtig, wenn man sich ansonsten – wie eben ich die letzten Tage – ständig fast nur von Knäckebrot ernährt.
(...)

[Zitat von Seite 97]

(...)
Aber zurück zu meinem konkreten Einkauf. Vom Kassenbereich her geht mein Weg nun erst einmal zum Weinregal. Hier ist wieder ein Fürstenstein Pfälzer Landwein, halbtrocken, fällig. Der ist wirklich nicht schlecht; vor allem aber ist er hier im tengelmann eben so ziemlich der einzige Weißwein, der unter 2 Euro kostet, nämlich nur 1,89 Euro für die 1-L-Flasche (und die Rotweine hier sind meines Wissens nach erst recht alle teurer). Das kann aber natürlich auf Dauer schon irgendwie langweilig werden, denke ich gerade. Aber was wollen Sie machen, wenn es halt immer der billigste Wein (preiswerteste meine ich) sein soll?
(...)

[Zitat von Seite 101]

(...)
Schließlich verschwindet die Sonne dauerhaft hinter den großen Bäumen des Biergartens und es wird uns beiden, jetzt im Schatten, doch langsam etwas „frisch“. Wir beschließen, die Heimreise anzutreten und geben der „Chefin“ Zeichen, dass wir zahlen möchten. Die ist etwas im Stress, da mittlerweile die Zahl der Gäste doch merklich angewachsen ist, und es dauert nochmals eine ganze Zeit, bis sie mit der Rechnung an unserem Tisch ist. 8,20 Euro habe ich zu bezahlen. Oh je, denke ich, sooo eine Stange Geld. Dafür könnte ich im Supermarkt doch so vieles kaufen ... Und jetzt zahle ich 5,50 Euro für die Pizza und 2,70 Euro für das Kristallweizen, einen halben Liter. Eine Pizza, also so eine normal große, bekomme ich in den Supermärkten locker für um die 2,50 Euro rum – also für nicht mal die Hälfte dessen, was ich jetzt hier berappen muss. Und dabei kann man die Pizza hier nicht mal als teuer bezeichnen; für eine Gaststätte ist sie wohl im Gegenteil eher preiswert. Gut, zu Hause, da hätte ich noch die Stromkosten fürs Backen der (tiefgekühlten) Pizza zu tragen, ein paar Cent eben; und ich müsste da halt noch die Zeit investieren fürs selber Zubereiten. Aber Zeit fürs Kochen und Backen hat man doch als Hartz IV-Empfänger, oder nicht!?
(...)

[Zitat von Seite 132]